Abschlussarbeiten
Doktorarbeit
Die Entwicklung und Typologie der Verb-Argument-Markierung in Karibischen Sprachen
Meine Doktorarbeit untersucht das komplexe System der Verb-Argument-Markierung in der karibischen Sprachfamilie, betrachtet dabei synchronische Variation und historische Entwicklungen und zeigt auf, wie sich diese Systeme entwickelt haben und welche Rückschlüsse sie auf die Typologie des Verbalalignments zulassen.
Eine begleitende Datenbank steht als CLLD Webanwendung hier zur Verfügung (Quellcode).
1. Einleitung
Dieses Kapitel führt in die heute noch existierenden Sprachen der Familie ein und bietet einen Überblick über die zentrale Literatur. Gleichzeitig legt es die Grundlagen für die in den folgenden Kapiteln behandelten Themen.
2. Innere Klassifikation
Sprachfamilien werden üblicherweise als baumartige Strukturen dargestellt. Ich diskutiere die wichtigsten Klassifikationen aus der Literatur und präsentiere meine eigene, konservative Klassifikation basierend auf gemeinsamen Innovationen. Außerdem untersuche ich quantitativ erzeugte phylogenetische Bäume anhand meiner Datenbank; den aktuellen Stand findet man hier.
3. Verbalpersonenmarkierung
Ich stelle die Muster der Personenmarkierung in den einzelnen Sprachen vor. Dabei unterscheide ich zwischen Set-I-Systemen (hierarchisch bedingter Zugriff auf Index-Slots) und einfacheren Set-II-Systemen. Für viele Sprachen liefere ich erstmals eine kohärente Analyse der in der Literatur beschriebenen Personenmarkierung.
4. Alignment
Die mit Set-I-Präfixen gebildeten Verbformen in karibischen Sprachen wurden oft als hierarchisches Alignment beschrieben. Ich zeige, dass eine konsistente Definition des Alignment die hierarchische Komponente ausschließt und stattdessen je nach Personenkonstellation im transitiven Szenario unterschiedliche Alignmenttypen resultieren.
5. Hierarchische Effekte, Inversion und pragmatische Tarnung
In Sprachen, die einen Hierarchieeffekt (SAP > 3) aufweisen, untersuche ich zunächst mögliche proto-karibische Ursprünge und dann die Veränderungen in den Tochtersprachen. Ich diskutiere kurz grammatische Inversion und zeige, dass dieser Ansatz für das karibische System nicht ausreichend ist.
6. Linker-Präfixe und Linkerverhalten
Proto-Kariban besaß einen Linker j-, der Adjazenz ausdrückt. Ich gebe einen Überblick über die Linkermorphologie in heutigen karibischen Sprachen und die historische Abwesenheit des Präfixes *j- bei *t-Präfixen.
7. *t-Präfix-Verben
Dieses Kapitel behandelt eine Gruppe von transitiven Verben, die in Proto-Kariban statt eines *i- ein *t- als 3. Person-Marker aufwiesen. Ich untersuche die Verteilung dieser Präfixe in heutigen Sprachen und argumentiere, dass ihr Beibehalten oder Verlust mit der Nutzungsfrequenz korreliert.
Masterarbeit
Meine Masterarbeit mit dem Titel „Examining Preferred Argument Structure and Referential Density in Mapudungun Narratives“ kodierte Erzählungen in einem Mapudungun-Korpus hinsichtlich syntaktischer Rolle, Form, Animazität, Informationsstatus und semantischer Rolle. Die Ergebnisse wurden als Matter (2020) veröffentlicht; die abgegebene Version ist hier einsehbar.
Bachelorarbeit
In meiner Bachelorarbeit „The realisation of g’ha with an affricate in Swiss German dialects“ untersuchte ich, ob Sprecher im Dialäkt-Äpp die Partizipialform von „haben“ mit aspiriertem Plosiv oder Affrikate realisieren. Ich verglich die geographische Verteilung mit den SDS-Ergebnissen. Die Arbeit ist hier verfügbar.